Seit 2015 präsentiert der städtische Kunstraum Kunstarkaden alle zwei Jahre die Ausstellungsreihe „arkadenale.“ Zur diesjährigen Ausgabe wurden sechs Klassen der Akademie der Bildenden Künste München eingeladen die Kunstarkaden für jeweils zwei Wochen zu bespielen. Neben den gezeigten Kunstwerken erwarten die Besuchenden eine Vielzahl von Performances und weiteren Kunstaktionen.
Mari Iwamoto (Japan) schloss 2017 ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste München ab. Die Künstlerin richtet den Blick in ihrer Kunst auf die Globalisierung in Japan. Anders als bei der Seidenstraße erfolgen die Einflüsse fremder Kulturen nicht über Landwege, sondern über Seewege und Schiffe. Das Bild, das dabei entsteht, ist wie eine Insel, die von außen mit Kultur und Zivilisation überflutet wird. Die daraus resultierende Ästhetik zeugt von einer regelrechten Reizüberflutung, die sich wiederum in Iwamotos Werken zeigt.
Zhipeng Wang (China) studiert an der Akademie der Bildenden Künste München in der Klasse für Schmuck und Gerät. Wang wählt historische Elemente für seine Kunst, indem er Tee als Material und die Seidenstraße als Thema aus vergangenen Zeiten aufgreift. Sein Ziel ist es, den historischen Kulturkontakt zwischen Europa und Asien in zeitgenössischen Kunstwerken neu zu interpretieren.
Sondereröffnung zur Schmuckwoche
Mittwoch, 28. Februar, 17 – 22 Uhr
Mit einer Einführung von Prof. Dr. Sool Park, Universität Hildesheim
NO MIND NO MATTER reißt die Risse auf, indem es diese schillernde Dialektik zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit materialisiert und das „Etwas“, das wir nicht sehen, nicht sehen können, das, was sich unserem bloßen Auge entzieht, teilweise offenlegt. Diese Ausstellung vereint neue unabhängige und gemeinschaftliche Arbeiten von Tatjana Vall, Johannes Kiel und Justin Urbach.
Fünf Künstler*innen tuen sich zusammen, um auf den Spuren des tschechischen Surrealismus und kafkaesker Motive zu wandeln. Das Unbehagen kommt bei Kafka auf leichten Füßen daher, auf leisen Pfoten schleicht es sich ein und nimmt neben uns Platz.
Hundert Jahre nach dem Tod von Franz Kafka stellen die Künstler*innen sich die Frage, welche Aspekte seines Werkes besonders stark im gegenwärtigen Moment resonieren. Was davon lässt sich auch in unserer künstlerischen Arbeit wiederfinden? Franz Kafka ist eine äußerst wichtige Figur für die künstlerische Tradition sowohl in Deutschland als auch in Tschechien und, genauso wie die fünf Künstler*innen, wurde er als deutschsprachiger Autor, der in Prag lebte, von beiden Kulturen stark beeinflusst. In der multiethnischen Tschechoslowakei zwischen den Weltkriegen haben die Surrealist*innen auf seine Arbeit sofort mit großem Enthusiasmus Bezug genommen. Die Gruppe spürt der spezifischen Tradition des tschechoslowakischen Surrealismus nach und möchte bewusst auf diesen Strang ihrer eigenen künstlerischen Biografien und Herkunft eingehen.
Sie fasziniert dabei die spezifische Schwere, Melancholie und die Verarbeitung der Angst vor einer Realität, die schwer auszuhalten ist. Kafkas Umgang mit der Körperlichkeit lässt ein gewisses Unbehagen durchblicken, offen für Fragilität und Wandelbarkeit. Äußerst spannend ist außerdem sein Umgang mit dem mehr-als-Menschlichen, im Sinne des Begriffs des Philosophen David Abram. Kafkas Figuren sind oft nicht ganz menschlich, oder nicht ganz eindeutig lebendig. Das vor hundert Jahren vorherrschende Bild des Menschen als autonomes, rationales Wesen erklärt Kafka, aus seiner düsteren poetischen Position heraus, für schon immer gescheitert. Seine durchaus auch humorvollen Beobachtungen der tiefen gegenseitigen Abhängigkeiten, der Einsamkeit und Absurdität bleiben aktuell. Der menschliche Körper, der uns mit anderen Tieren verbindet und gleichzeitig stark in der Gesellschaft und in verschiedenen Identitäten verankert ist, steht auch in den Arbeiten im Vordergrund.
Begleitprogramm
Donnerstag, 25. April, 19 Uhr Filmabend zum Thema Körper und Unbehagen mit folgenden Filmen:
„Love, dad“ der Regisseurin Diana Cam Van Nguyen (FSK 6)
„Sedimikrasky (Daisies)“ der Regisseurin Věra Chytilova (FSK 16)
(Sprache: Tschechisch mit Untertiteln in Deutsch und Französisch)
Samstag, 11. Mai, 15 Uhr Leseveranstaltung mit Kaffee von stray coffee roasters
KATALOGPRÄSENTATION, 19 Uhr
arkadenale.Klassen
Am 29. Oktober 2024 findet um 19 Uhr in den KUNSTARKADEN die Katalogpräsentation zur Ausstellungsreihe „arkadenale.Klassen“ statt.
Programm:
19 Uhr
Eröffnung Katalogpräsentation
20 Uhr
Performance „Gehirnjogging“ mit Paul Kulcsar
20:30 Uhr
Essensperformance „Artists my grandma does not know“ mit Alexandra Belokon und Daryna Kudenko
21 Uhr
Musikperformance von Kunststoffwerkstatt mit Fabian Feichter, Federico Delfrati und Claudio Matthias Bertolini
Die KUNSTARKADEN haben schon immer aufstrebenden Künstler*innen eine Plattform geboten und ihnen Raum für ihre ersten professionellen Schritte ermöglicht. Die Ausstellungsidee, Akademieklassen der Bildenden Künste München zu präsentieren, entstand aus der langjährigen Zusammenarbeit zwischen den KUNSTARKADEN und der Akademie. Diese enge Verbindung war Anlass genug, sie durch eine eigene Ausstellungsreihe hervorzuheben.
Von 6. Oktober bis 22. Dezember 2023 wurden über 100 Studierende der Akademie der Bildenden Künste München eingeladen, ihre Werke in den KUNSTARKADEN auszustellen. Sechs verschiedene Klassen präsentierten jeweils für zwei Wochen ihre Arbeiten. Begleitend zu den Kunstwerken boten zahlreiche Performances und Kunstaktionen den Besuchenden ein abwechslungsreiches Programm.
Jede Klasse brachte ihre eigenen Ideen und Konzepte in die Gestaltung ihrer Ausstellung ein, was eine beeindruckende Vielfalt an kreativen Ansätzen und künstlerischen Ausdrucksformen hervorbrachte.
Diese Katalogpräsentation hat zum Ziel, die Ausstellung „arkadenale.Klassen“ über den Ausstellungszeitraum hinaus zu bewahren und ihr eine nachhaltige Wirkung zu verleihen.
Was?
6. arkadenale_comeback
Seit 2015 findet in den KUNSTARKADEN alle zwei Jahre eine themenspezifische Ausstellung – arkadenale – statt. Im Jahr 2025 geht es bei der arkadenale um Künstler*innen, die in München gelebt, gearbeitet und aus welchen Gründen auch immer das schöne München verlassen haben.
Wir rufen alle betroffenen Künstler*innen auf, sich für die 6. arkadenale in den Kunstarkaden zu bewerben.
Wir möchten euch zurück nach München bringen! Trotz der Herausforderungen, denen sich Künstler*innen hier stellen, ist München weiterhin ein Ort voller kultureller Bedeutung. Die Ausstellung soll mehr als nur eine Gelegenheit sein eure Werke zu präsentieren und die Vergangenheit zu feiern, sondern eine Einladung zur Wiederkehr. Lasst uns die Barrieren überwinden und München mit euren künstlerischen Perspektiven bereichern.
Wo?
Im städtischen Kunstraum KUNSTARKADEN, Sparkassenstraße 3, 80331 München
Als Forum für künstlerische Experimente, als Plattform für zeitgenössische Kunst, als Ort für dialogisch konzipierte Projekte fördern die Kunstarkaden in Gruppenausstellungen junge, in München lebende Künstler*innen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Die Werke werden im Zusammenspiel mit den räumlichen Gegebenheiten der Kunstarkaden inszeniert und präsentiert.
Die KUNSTARKADEN fördern die Kunstschaffenden zusätzlich mit Publikationen über die jeweiligen Ausstellungen und sorgen damit für einen bleibenden Eindruck.
Wann?
Eröffnung: 11. November 2025
Dauer: 20. Dezember 2025 (eventuell bis Ende Januar 2026)
Wer?
Künstler*innen, die München verlassen haben und jetzt in anderen Orten Deutschlands leben.
Wie?
Bitte Bewerbungsunterlagen bestehend aus kurzem Lebenslauf, Portfolio (max. 4 Seiten), Konzept_Ideenskizze (max. 2 DIN-A4 Seite, PDF) via E-Mail bis zum 10.12.2024 an kunstarkaden@muenchen.de schicken.
Finanzierung
– 500,- Euro steht für künstlerische Leistungen je Künstler*in zur Verfügung.
– Transport-, Reise- & Übernachtungskosten werden in Absprache von den KUNSTARKADEN erstattet.
Ausschreibung_arkadenale.comeback 2025
Auf den Boden der Tatsachen zu treten, steht metaphorisch dafür, sich auf dem Grund der unveränderlichen Realität zu bewegen. Auf ihr basieren unser Verständnis, unsere Handlungen und die Allgemeingültigkeit von Wahrheit. Können wir diese reale Welt verstehen und akzeptieren? Katrin Bittl, Tornike Abuladze, Jakob Weiß und Danilo Bastione gehen dem Anspruch „des Bodens der Tatsachen“, seiner Verzerrung und Interpretation
auf den Grund.
weitere Termine
Die Lange Nacht der Münchner Museen:
19.10.2024, 18 – 1 Uhr
(Einlass nur mit gültigem Ticket)