Im dadaistischen Kosmos von „Kyoto Morph und die vier Füße von Benjamin“ entfalten sich poetisch-absurde Bildwelten zwischen Traum und Wirklichkeit. Babi Brüller, Luisa Baldhuber, Florian Donnerstag und Nina Markhardt verweben Malerei, Installation, Skulptur und erweiterte Bildräume zu einer symphonischen Farblandschaft. Zwischen fernöstlicher Ruhe und urbanem Surrealismus entstehen skurrile Szenarien, die den Blick lenken und Neugier wecken, ohne zu viel zu verraten. Ein kaleidoskopisches Miteinander, das mit Humor und Poesie zum Verweilen einlädt.

 

Babi Brüller setzt sich in ihrer Arbeit mit dem jüdischen Erbe ihrer Familie sowie mit gesellschaftlichen Strukturen und der Macht autoritärer Kollektive auseinander. Bewegliche, zumeist lebensgroße Puppen in leicht grotesker Darstellung bespielen die Ausstellungsräumlichkeiten. Großformatige Malereien zeigen Gruppen aus sich ähnelnden, androgynen Individuen (z.B. Chorsänger*innen, Schulkinder, Soldat*innen) in surrealen Räumen, denen die unheimlichen Dynamiken dieser Gruppierungen inhärent sind.

Luisa Baldhuber befasst sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit dem Zusammenspiel von Farbe, Raum und Licht und deren Einfluss auf unsere Wahrnehmung. Ausgehend von der klassischen Malerei überträgt sie Farbflächen in den Raum, durchbricht architektonische Strukturen und eröffnet neue Dimensionen zwischen Fiktion und Realität.

Florian Donnerstags Arbeit beschäftigt sich mit der Ambivalenz zwischen Gestalt und Gestaltung. Brüche, Asymmetrien und das bewusste Hinterfragen von Inhalten dienen ihm in seinen Malereien als künstlerische Werkzeuge. Inhalt wird in seiner Praxis zum formalen Element, das sich jenseits eindeutiger Symbolik entfaltet und anti-symbolische Wirkung entfaltet. Auf diese Weise entstehen Werke, die sich jeder eindeutigen Lesbarkeit entziehen und neue narrative Ebenen eröffnen.

Nina Markhardt erforscht die Rolle von Pilzen und Algen in verschiedenen Zeitebenen und arbeitet mit biologisch abbaubaren Materialien. Ihre Bioplastik-Skulpturen und Malereien stehen für einen nachhaltigen künstlerischen Ansatz und thematisieren die Verbundenheit aller Lebewesen.

 

Flyer_Kyoto Morph und die vier Füße von Benjamin

Starte deinen Abend in den städtischen Kunsträumen.
Komm vorbei für Einblicke, Austausch oder einfach so.
Eintritt frei, Kunst, Bowle & Snacks

 

17-19 Uhr

 

Die städtischen Kunsträume rund um den Marienplatz laden dich ein, jeden Monat ganz entspannt eine neue Ausstellung in entweder der Artothek & Bildersaal, den Kunstarkaden, dem MaximiliansForum oder der Rathausgalerie kennenzulernen.
Die Kunstarkaden freuen sich, euch dieses Mal in die Ausstellung „Der Preis“ einzuladen. Bei Bowle, Knabbereien und Kunst kannst du deinen Abend beginnen und nette Leute treffen. Komm allein oder mit Freund*innen, für Einblicke, Austausch oder einfach so. Wir freuen uns auf dich/euch!

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

„Der Preis“ ist eine Ausstellung, die den Kunstmarkt als Glücksspiel begreifbar macht. Vier Künstler legen aus eigener Tasche gemeinsam ein Startkapital an, jedes verkaufte Werk speist einen wachsenden Jackpot, und am Ende gewinnt nur ein*e Käufer*in den gesamten Betrag.

Dieses Setting schafft eine unmittelbare Metapher für die ökonomische Realität in der Kunst: Während Käufer*innen sich von Hoffnungen auf Gewinn leiten lassen, tragen die Kunstschaffenden zugleich das Risiko und setzen ihre eigene Zukunft aufs Spiel.

Vier künstlerische Handschriften treffen in der Ausstellung aufeinander.

Yaser Bashir widmet sich in seinen Malereien intensiv dem Ge­stalten von Oberflächen, die sowohl abstrakt als auch illusionistisch sind und mit großer Aufmerksamkeit zum Detail wiedergegeben werden. Dabei spielt die Wiederholung eine entscheidende Rolle als Mittel zur Kontinuität in seinem Schaffensprozess.

Fabian Beger wirft offene Fragen in den Raum, ohne mit erhobenem moralischem Zeigefinger auf die Rezipierenden zu verweisen. Vielschichtig und assoziationsreich zielt seine Arbeit auf die Reaktion der Betrachter*innen ab. Dabei steckt bis zu einem gewissen Grad auch die Neugier, den Kunstbegriff selbst neu zu definieren und auszureizen.

Leon Bodens Werke setzen sich mit Themen wie Gender, Sexualität, Umwelt- und Tierschutz sowie Verlust und Krankheit auseinander, wobei er das vermeintlich Obszöne als Mittel zur Visualisierung komplexer Inhalte nutzt. Seine detailreichen, vielschichtigen Kompositionen laden zur Interpretation und Selbstreflexion ein.

Roman Toulany setzt sich in seinen Arbeiten mit dem Zusammenspiel von Identität, Banalität und Hoffnung auseinander. Als auch tätiger Drehbuchautor und Filmregisseur transferiert er malerische Erzeugnisse in den szenischen Film, und andersherum.

„Der Preis“ verdeutlicht, dass künstlerische Arbeit jenseits eines klaren Lohnkonzepts stattfindet und dass ausgerechnet die Vorleistung, die Künstler*innen erbringen, zur wertvollsten, aber auch risikoreichsten Ressource wird. In einem spektakulären Finale mit Jackpot-Ziehung und Live-Acts mit Showmaster Fabian Beger kommt es schließlich zum großen Auftritt der Ungewissheit: Wer gewinnt alles? Und wie steht es um die Künstler?

 

Flyer_Der Preis

Eröffnung

Dienstag, 28. Januar 2025, 19 Uhr
mit einer Einführung von Kunsthistorikerin Dr. Olena Balun

Ausstellungsdauer

29. Januar bis 16. März 2025

Eröffnung zur Schmuckwoche

Mittwoch, 12. März 2025, ab 19 Uhr
mit einer Einführung durch die Künstler*innen
und mit Musikperformance von DJ Hans Hiptmair

Sonderöffnungszeiten zur Schmuckwoche

13. bis 16. März 2025, 13 – 21 Uhr

 

In der Ausstellung „LET THERE BE LIGHT“ zeigen Marion Blume, Nora Reitelshöfer und Florian Clemens Meier aktuelle Schmuckarbeiten. Die Künstler*innen studieren in der Klasse für Schmuck & Gerät bei Prof. Karen Pontoppidan.

 

Flyer__LET THERE BE LIGHT

In der Ausstellung „3“ zeigen Anna Livia Dörr, Veronika Günther und Niloufar Shirani eine Auswahl aktueller Arbeiten, darunter Installation, Skulptur, Video und Malerei.

Anna Livia Dörr sucht den experimentellen Umgang mit keramischen Massen, reizt deren Charakteristika aus, lässt Brüche zu und Fragmente bestehen. Ihre Keramiken sind Bild, Bildträger und Skulptur gleichermaßen, auch ihr Umgang mit Linie, Fläche und Farbe ist teils grafisch, malerisch, teils bildhauerischer Natur. Anna Livia Dörrs Arbeiten handeln von Herausforderung und Kontrollverlust, von Annäherung und Distanz und der Ungewissheit dazwischen.

Veronika Günther zeichnet hauptsächlich aus der Erinnerung. In ihren Zeichnungen tauchen Bilder aus dem täglichen Leben ebenso auf wie Motive aus Literatur, Film und anderen Massenmedien, Erinnerungen und Traumfetzen. Persönliches und öffentliches Material verschränken sich zu einer assoziativen Erzählung mit filmischem Charakter. Auf das Wesentliche reduziert entstehen Verzerrungen in Perspektive und Anatomie und bringen ein unkalkulierbares Element von visuellem Humor und Poesie in die dargestellten Szenen. In der Installation The End in den Kunstarkaden zeigt die Künstlerin Textbilder aus Stoff mit Texten aus Songs, wie zum Beispiel Bob Dylan oder Leonard Cohen, um die Themen Vergänglichkeit, Verlust und die Unsicherheit der Zukunft.

Niloufar Shirani führt einen tiefen Dialog mit den Mythen des antiken Persiens und verknüpft diese mit den Lebenserfahrungen zeitgenössischer Menschen. In ihren Werken wiederholen und verweben sich die Beziehungen zwischen Mensch, Tier und Natur kontinuierlich. Antike Symbole werden durch moderne Wissenschaft und Technologie sowie in medizinischen und anatomischen Formen neu interpretiert. Dabei entfaltet sie ein Puzzle aus nichtlinearen Narrativen. In der Ausstellung der Kunstarkaden präsentiert Niloufar Shirani Installationen ihrer keramischen Skulpturen, die mit Video und Bildern kombiniert sind.

Flyer zur Ausstellung „3“

Ein Thema, das seit Beginn immer wieder in den Arbeiten von Hyunsung Park auftaucht, ist die Beziehung. Obwohl die Medien, die Art ihres künstlerischen Ausdrucks und das projizierte Material sich grenzenlos verändern, bleibt ihr dieses Thema unbewusst im Gedächtnis. In dieser Ausstellung zeigt die Künstlerin figurative Arbeiten aus gefärbten Stoffen und eine Kegelskulptur. Die Idee zu den Arbeiten entwickelte sich aus einer körperlichen Bewegung, der Umarmung. Die Installation „OUMUAMUA“ der Künstlerin Aylin Sürmeli evoziert Strukturmodelle anderweltlicher Lebensformen, Grafiken von Organismen, Prozessen und. Konstellationen. Eine para-wissenschaftliche Poetik des Verschmelzens, des Austausches, Metamorphosen diesseits des Symbolischen. Nata Togliatti thematisiert mit ihrer raumgreifenden Installation „weibliches Idol“, bestehend aus Skulpturen und Malereien, das wenig erforschte Phänomen der Sehnsucht. Dabei beinhaltet ihre Arbeit sowohl kunsthistorische Referenzen, wie z.B. die Odaliskendarstellungen europäischer Ornamentalisten oder Darstellungen des ersehnten Südens der Romantiker, als auch Bezüge zur Warenwelt, die gegenwärtig eine wichtige Rolle bei der Mitbildung von Sehnsüchten einnimmt. Auch persönliche Erfahrungen mit Sehnsüchten der Künstlerin spielen für die Arbeit eine Rolle.Die Installation „weibliches Idol“ vereint Symbole für die Unvollkommenheit und das Leiden der Menschen in ihrem Streben nach mehr Glück, Perfektion und somit einer unerreichbaren Utopie. Drei Organismen (menschlich, pflanzlich und unbestimmt) sind in das Gebäude eingedrungen. Sie passen nicht in das offizielle Profil von dessen Nutzer*innen und verhalten sich anders als vorgesehen: Der eine Organismus versteckt sich in einer Nische, der andere kriecht den Schacht unter dem Boden entlang, der dritte wächst und versperrt dadurch einen Gang. Die skulpturalen Arbeiten und ortsbezogenen Installationen von Kazuyo Yabuuchi entstehen aus Experimenten, die von der materiellen und malerischen Qualität veränderlicher Motive, wie z.B. Haut, Wasseroberfläche und Wellblech, ausgehen. Jede dieser Oberflächen ist einzigartig und hat eine Geschichte, deren Spuren sie trägt.

Unter dem Titel NETZE finden sich Diana Galli, Julie De Kezel, Aki Kiefer und Giovanni Raabe zusammen und kreieren in Zusammenarbeit und Austausch eine experimentelle Ausstellung in den Räumlichkeiten der Kunstarkaden. Neben den heterogenen künstlerischen Ausdrucksweisen, die alle einzeln mit einbringen, werden auch Theoretiker*innen hinzugezogen und in Form von offenen Gesprächsrunden Teil der Ausstellung. Diese dreht sich um neue Formen des Miteinanders, des sich Verbindens, wie Teile eines Netzes, das von Knoten über Knoten aus vielerlei Strängen wächst und seine Stärke aus der Diversität der einzelnen Komponenten erhält. Thematisch bezieht sich die Ausstellung auch auf den folgenden Ausschnitt aus Donna Harraways Werk „Staying With The Trouble“: „Fadenspiele sind wie Geschichten. Sie schlagen Muster vor und vollziehen sie, damit sie von denen, die das Spiel spielen, irgendwie bewohnt werden können. (…) Im Spiel mit Fäden geht es um das Weitergeben und In Empfang-Nehmen von Mustern, um das Fallenlassen von Fäden und um das Scheitern, aber manchmal auch darum, etwas zu finden, das funktioniert, etwas Konsequentes und vielleicht sogar Schönes; etwas, das noch nicht da war, ein Weitergeben von Verbindungen, die zählen; ein Geschichtenerzählen, das von Hand zu Hand geht, von Finger zu Finger, von Anschlussstelle zu Anschlussstelle – um Bedingungen zu schaffen, die auf der Erde, auf Terra, ein endliches Gedeihen ermöglichen. Fadenspiele erfordern, dass man stillhält, um zu empfangen und weiterzugeben. Fadenspiele können von vielen gespielt werden, mit allen möglichen Arten von Gliedmaßen, solange der Rhythmus von Geben und Nehmen aufrechterhalten wird.“ Von Sound über Objekte und Malerei finden alle Bereiche in einer gemeinsamen immersiven Installation zusammen und treten in Interaktion, sowohl mit den Räumlichkeiten der Kunstarkaden, als auch mit den Besucher*innen der Ausstellung.                                                                                                                                                                                                                                   

Alle beteiligten Kunstschaffenden leben und arbeiten in München.

Katalog_Netze

Die Ausstellung Traces of Existence besteht aus den Werken der vier Künstler*innen Isu Choi (Seoul – Korea), Arisa Inoue (Hyogo – Japan), María Eugenia Muñoz (Montevideo – Uruguay) und Suvi Tupola (Kangasala – Finnland), die der Akademie der Bildenden Künste in München, Klasse für Schmuck und Gerät angehören.

In ihren Werken untersuchen sie Spuren, die der Mensch hinterlässt. Sie sprechen nicht nur von Erinnerungen, sondern auch von den Verwandlungen der Spuren, die in der Natur und ihrer Umgebung entstehen oder hinterlassen werden. Diese Überlegungen erfolgen nach einer intensiven Recherche verschiedener Materialien, von denen einige wiederverwendet wurden und anderen natürlichen Ursprungs sind. In der Ausstellung werden vier sehr unterschiedlichen Perspektiven zu sehen sein, die eng mit der Herkunft, den Erfahrungen und den persönlichen Ansichten der Künstler*innen über die Gesellschaft und ihre Umgebung, in der wir leben, verbunden sind.

Die Inspiration für den Sand in der Ausstellung stammt von der Idee der Zen-Gärten.

Sie steht im Zusammenhang mit dem philosophischen Konzept der Unbeständigkeit; dem

Gedanken, dass sich alles verändert, fließt, entsteht und aus der Welt verschwindet. Der Sand

verschiebt sich und die Muster verändern ihr Aussehen, wie fließendes Wasser.

Die Ausstellung selbst befindet sich in ständiger Bewegung. Die Besucher müssen über den Sand auf den Boden gehen, um die Stücke richtig sehen zu können, wobei sie Fußspuren hinterlassen und den Sand bewegen. Auch die Stücke bewegen sich und hinterlassen Spuren ihrer vorherigen Position.

Während der Schmuckwoche 6.-12. März, bis 21 Uhr

Sondereröffnung Mittwoch, 8. März, 2023, 18 Uhr

zur Schmuckwoche mit einer Einführung von Jasmin Matzakow

Katalog_traces of existence

Inspiriert vom Standort der Kunstarkaden in der Sparkassenstraße haben die fünf in München lebenden Künstler*innen Chaeeun Lee, Eunju Hong, Jianling Zhang, Pierre Yves Delannoy und Yuchu Gao das Ausstellungskonzept zu Sterling Darling entwickelt. 1907 wurde die Straße nach der dort ansässigen Sparkasse benannt. Früher floss, wo sich heute eine asphaltierte Straße befindet, ein kleiner Kanal auf dem Waren und Abfälle durch die Stadt transportiert wurden. Heutzutage ist sie von Luxusgeschäften, Touristenzentren und Banken umgeben. In der Ausstellung wird eine künstlerische Intervention durchgeführt, die die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Geldes reflektiert. Im Laufe der Geschichte hat Geld unzählige Male die Form von Muscheln, Steinen, Federn, Papier, Metall und sogar Zigaretten angenommen, doch der ihm innewohnende Wert hat sich nie auf die materielle Realität bezogen. Stattdessen ist es ein psychologisches Konstrukt, ein System gegenseitigen Vertrauens und kollektiver Vorstellungskraft. Mit Hilfe von Video, Malerei, Skulptur und Installation wird das Thema Wert, (Un-)Materialität, Arbeit, Betrug und die Auswirkung und Beeinflussung des Finanzmarktes auf unser Leben aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.

Katalog_Sterling Darling

 

 

Ömer Faruk Kaplan arbeitet in seinen Wandreliefs und Skulpturen mit Linien, Ebenen und Flächen, um Räume zu bilden, diese zu untersuchen, zu brechen und abzugrenzen, aber auch zu verbinden. Er spielt mit Harmonie und Disharmonie, Anziehung und Ablehnung, reflektiert Territorien. Seine Arbeiten verhandeln physische und persönliche, sowie gedachte Grenzen und wie diese uns im Raum leiten und unsere Handlungen prägen.

Maxine Weiss verfolgt in ihren Skulpturen, Installationen, Bildern und Videos einen material bezogenen Ansatz, in dem alle Komponenten in einem wechselseitigen und hierarchielosen Verhältnis zueinander stehen. Im Fokus steht das Hinterfragen von Grenzen der Künstlichkeit, Natürlichkeit und auch Körperlichkeit. Dabei verfolgt sie Ideen des Posthumanismus und neuen Materialismus, mit denen sie beabsichtige, die dualistische Unterscheidung von Natur und Kultur durch materielle und mediale Verbindungen aufzulösen.

Die Arbeiten von Lea Grebe beschäftigen sich mit der Betrachtung von Natur an der Schnittstelle zu Wissenschaft und Technologie. Die Klasse der Insekten steht in ihren Arbeiten exemplarisch für die uns umgebenden Lebewesen und die durch sie belebten Ökosysteme. Es werden Techniken der Archivierung und Präsentation in Museen reflektiert – fasziniert von der unmöglichen Erreichbarkeit einer wahren Ordnung der Dinge. Bei der Fokussierung und Über-Stilisierung einzelner scheinbar unbedeutender Lebewesen geht es auch um die Suche nach einem neuen ökologischen empathischen Denken. Ziel ist es, ein Weltbild zu imaginieren, das nicht humanistisch zentriert ist. Es gilt, eine Wahrnehmung zu fördern, die nicht nur auf sich selbst, sondern das Andere, das Gegenüber und auch das Fremdartige gerichtet ist.

Für ihre Arbeit zeichnet Eunji Seo unzählige feine nach strikten Regeln handgezeichnete Bleistiftlinien auf Leinwände. Durch die Wiederholung der Linien entsteht ein bestimmtes Muster. Bei der Betrachtung aus der Nähe sind die einzelnen Linien erkennbar, während aus weiterer Entfernung ein dreidimensionales optisches Seherlebnis entsteht. Die Leinwände sind verformt und sorgen damit erneut für Veränderungen im Bild.

Katalog_PARTICLES